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Hundebegegnungen besser verstehen – Teil 3

Willkommen bei Teil 3 Hundebegegnungen besser verstehen. Letzte Woche haben wir uns mit der Sichtung des Fremdhundes beschäftigt, heute geht es um die Annäherung und was wir daraus ableiten können. Bist du ready?


Bewegung sagt mehr als 1000 Worte: Wie sich dein Hund beim Annähern an einen Fremdhund verhält

Die Distanz wird kleiner. Der andere Hund kommt näher – oder du mit deinem Hund auf ihn zu. Jetzt wird’s spannend: Wie bewegt sich dein Hund? Denn das, wie er geht, wohin er schaut, ob er bremst oder zieht, sagt dir mehr als jedes Hörzeichen.


Bewegung als Sprache – Was dein Hund dir zeigt

In dieser Phase brauchst du vor allem eines: Beobachtungsfreude und Timinggefühl. Denn jetzt zeigt sich, ob dein Hund die Begegnung aushält, strategisch klug meistert oder sich verliert und eskaliert.


1. Zielstrebiges Ziehen – oder Abwarten und Einschätzen?

  • Läuft dein Hund mit Spannung und geradem Körper auf den anderen Hund zu? → Wahrscheinlich ist er hoch motiviert – ob aus Neugier, Frust oder Unsicherheit, zeigt der Rest der Körpersprache.

  • Bremst er sich selbst, läuft Schleifen oder Bögen? → Das ist ein gutes Zeichen! Dein Hund versucht, die Situation einzuschätzen oder deeskalierend zu reagieren.

    Heller Hund nähert sich zielstrHeller Hund nähert sich zielstrebig dem dunklen, stehenden Hund.
    Heller Hund nähert sich zielstrebig dem dunklen, stehenden Hund.

2. Beschwichtigung durch Bewegung

  • Ein Hund, der beim Näherkommen gähnt, sich schüttelt, seitlich schnüffelt oder sogar kurz steht und abwartet, sendet soziale Signale. → Er möchte die Situation beruhigen oder Zeit gewinnen, bis er auf den anderen Hund trifft.


💡 Tipp: Bestärke solche Signale unbedingt! Wenn du z. B. selbst langsamer gehst oder mit einem leichten Körpersignal einen kleinen Bogen einleitest, hilfst du deinem Hund enorm.

Zwei Hunde nähern sich einander an.
Linker Hund bleibt stehen mit leicht gebogener Körperhaltung nach links. Hund rechts im Bild nähert sich in leichtem Bogen an mit abgewandtem Blick.

3. Verhärtung: Körper wird starr, Bewegungen steifer

  • Der Rücken wird gerade, das Tempo plötzlich höher oder abgehackter, der Hals gestreckt. → Jetzt baut sich Spannung auf, dein Hund „verhärtet“. → Meist Vorbote für Leinenpöbelei oder Unsicherheitsausbruch.


💡 Jetzt ist der letzte Moment für einen Richtungswechsel oder klare, souveräne Führung durch dich. Ein Sichtschutz, zum Beispiel durch ein Auto oder eine Hecke, kann helfen. Was, wenn sich dein Hund bei Sichtung eines anderen Hundes hinlegt?

Das passiert gar nicht so selten – und wird oft missverstanden.

  • Manche Hunde frieren regelrecht ein und legen sich flach hin, sobald sie einen anderen Hund sehen. → Das kann aus Unsicherheit, Anspannung oder auch aus Kontrollverhalten entstehen. → Manche Hunde möchten den Reiz so „festhalten“ – sie starren, bewegen sich nicht, warten auf den Moment der Begegnung. → Andere wiederum zeigen mit dem Hinlegen ein beschwichtigendes Verhalten, wollen keine Bedrohung signalisieren und hoffen auf Deeskalation.


💡 Beobachte genau:

  • Ist dein Hund noch locker dabei – oder starr und angespannt?

  • Wird er nach dem Aufstehen direkt hektisch – oder läuft er ruhig weiter?

Das Ablegen ist nicht automatisch positiv – sondern oft ein Zeichen dafür, dass dein Hund sich überfordert fühlt oder sich stark regulieren muss.


4. Seitliches Ausweichen – das unterschätzte Friedensangebot

  • Viele Hunde möchten nicht frontal auf einen anderen Hund zugehen, das wirkt unfreundlich in der Annäherung.

  • Wenn dein Hund von selbst leicht seitlich läuft, nimm es ernst und gehe mit: → Er bemüht sich, die Situation zu entschärfen.


💡 Gute Idee: Solche Bögen gezielt trainieren und später als Ritual einsetzen.


Fazit

In der Bewegungsphase zeigt dein Hund dir mit jedem Schritt, ob er bereit ist zu lernen – oder ob er gerade überfordert wird. Beobachte den Übergang von Körpersprache zu Bewegung:

  • Wie lang ist der Blickkontakt?

  • Wie verändert sich das Tempo?

  • Werden Signale gesendet – oder kippt alles in (An-)Spannung?


Wie sieht die Phase der Annäherung bei dir und deinem Hund aus? Welche Unterschiede kannst du erkennen und welche Verhaltensweisen bietet dein Hund schon von selbst an? Liebe Grüße,

Caro


Vorschau auf Teil 4:

Im letzten Teil der Reihe werfen wir einen Blick auf die Phase nach der Begegnung – was zeigt dein Hund, wenn der andere Hund schon wieder weg ist? Und warum ist genau diese Phase für das Lernen und euer Training so entscheidend?


Schau doch mal meine Angebote zum Thema Hundebegegnung an. Du kannst sowohl online als auch vor Ort mit mir an souveränen und entpannten Hundebegegnungen arbeiten.



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