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Urlaub mit Hund: Tipps für einen stressfreien Start in die Ferien

Sommer, Sonne, Ferienzeit in Baden-Württemberg. Der erste gemeinsame Urlaub mit deinem Hund ist aufregend – für dich und für deinen Vierbeiner! Viele Hundebesitzer:innen freuen sich auf den Urlaub, wissen aber nicht genau, wie der Hund das Ganze erlebt. Hunde nehmen Veränderungen sehr stark wahr: Neue Orte, neue Geräusche, fremde Menschen und andere Hunde können Stress auslösen. Deshalb lohnt es sich, schon im Vorfeld ein paar Dinge zu beachten. Hier gibt’s Tipps, Tricks und Einblicke in das Verhalten unserer Hunde.

Hund schüttelt sich beim Baden im Wasser
Hund kühlt sich im Wasser ab. Badet dein Hund gerne?

Wie Hunde Urlaub erleben – Gefühle und Verhalten

Für uns ist Urlaub meist Freude, Abenteuer und Entspannung. Für deinen Hund kann die neue Umgebung zunächst verwirrend oder sogar stressig sein. Hunde nehmen alles viel intensiver wahr: Gerüche, Geräusche, Menschenmengen und andere Tiere. Auch der veränderte Tagesablauf sorgt häufig für weniger Entspannung.

Typische Anzeichen für Stress können sein:

  • Winseln oder Jammern

  • Übermäßiges Hecheln

  • Zurückziehen

  • Unruhe

  • Hyperaktive Aufmerksamkeit

Hunde sind Meister im Lesen und Senden von Signalen – wir müssen nur lernen, sie zu verstehen. Studien zeigen, dass Hunde besonders sensibel auf Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren.

Stress beim Hund im Urlaub erkennen – und was du tun kannst

Hunde reagieren auf Stress oft anders, als wir Menschen denken. Manche bellen oder ziehen an der Leine, andere bleiben völlig ruhig – und genau hier liegt ein häufiges Missverständnis.

Wenn ein Hund in neuen oder herausfordernden Situationen still bleibt, bedeutet das nicht automatisch, dass er entspannt ist. Wissenschaftlich spricht man von der sogenannten Freeze-Reaktion. Sie ist ein natürlicher Mechanismus, um in überfordernden Momenten die Situation zu checken, bevor dein Hund handelt.


Mein Tipp aus der Praxis: Beobachte die gesamte Körpersprache deines Hundes: Rute, Ohren, Augen und Körperhaltung verraten dir, wie wohl er sich wirklich fühlt. So kannst du rechtzeitig reagieren, bevor der Stress zu groß wird. Gib ihm zum Beispiel mehr Zeit um Dinge zu beobachten oder biete deinem Hund an, die Distanz zu vergrößern.


Zwei Hunde beobachten Menschenmenge.
Zwei Hunde beobachten aus dem Hundebaggy vorbeigehende Passanten.

Häufige Stressauslöser im Urlaub

  • Autofahrt / Transportmittel: Viele Hunde empfinden das Auto als spannend, aber auch stressig bei langen Fahrten und warmen Temperaturen. Kurze regelmäßige Pausen, vertraute Decke, eine Schleckmatte oder Spielzeug helfen.

  • Neue Umgebung: Andere Gerüche, Geräusche, neue Menschen und Tiere können überfordern. Oft zeigen Hunde dann nicht unbedingt das klassische „Alarmverhalten“ wie Bellen, aufgeregt in die Leine springen oder Knurren. Stattdessen ziehen sie sich zurück, verharren still oder beobachten passiv. Warum? Weil sie überfordert sind und ihr System versucht, Stress zu kompensieren. Das kann man mit uns Menschen vergleichen: Wenn wir uns überfordert fühlen, können wir auch stumm und zurückgezogen reagieren, obwohl innerlich Aufregung oder Anspannung herrscht. Für Hunde ist "Ruhe" in solchen Momenten ein Überlebens- und Selbstregulationsmechanismus – sie lernen so, die Situation erst einmal zu „checken“, bevor sie handeln. Man spricht in der Fachsprache hierbei dann auch vom Konfliktverhalten "Freeze" als Teil der Stressverarbeitung.

  • Ungewohnte Tagesabläufe: Fütterungszeiten, Spaziergänge und Ruhephasen ändern sich oft im Urlaub.


Hund sitzt in einem Wagen am Strand
Hund sitzt in einem Wagen am Strand mit Spielzeug, zeigt nach hinten gelegte Ohren und einen abgewandten Blick mit geschlossenem Maul.

Checkliste: Das solltest du für deinen Hund im Urlaub einpacken

Damit dein Hund im Urlaub entspannt bleibt, ist gute Vorbereitung das A und O. Folgende Dinge gehören unbedingt ins Gepäck:

  1. Vorbereitung ist alles:

    • Autofahren/ Zugfahren ggf. vorher üben

    • Lieblingsspielzeug nicht vergessen

    • mögliche Pflicht-Impfungen im Reiseziel rechtzeitig checken

    • Maulkorbpflicht berücksichtigen und zeitnah vorher trainineren

    • Tierarzt im Urlaubsort vorab recherchieren

    • Notfallnummern ins Handy einspeichern

  2. Packliste Essentials:

    • ausreichend Futter, Wasser, bereits bekannte Näpfe

    • Vertrautes Hundebett/ Hundedecke einpacken

    • Lieblingsdecke oder Kuscheltier

    • Leine, Halsband/Geschirr

    • Erste-Hilfe-Set, Medikamente die dein Hund regelmäßig benötigt

    • Heimtierausweis

    • Haustiermarke und GPS-Tracker

  3. Routine aufrechterhalten:

    • Fütterungszeiten, Spaziergänge, Ruhephasen möglichst einhalten

    • Neue Orte langsam - im Tempo deines Hundes - erkunden

    • Soziale Kontakte nur nach Beobachtung des Hundes

  4. Sicherheit geht vor:

    • (Schlepp-)Leine im Außenbereich

    • Mikrochip & ID-Tag prüfen

    • Rückzugsorte schaffen


Kleine Pausen und bekannte Rituale/ Abläufe helfen deinem Hund, sich in der neuen Umgebung zu orientieren und Stress abzubauen.

Labrador sitzt mit Mensch in einer Strandmuschel
Labrador sitzt mit Mensch in einer Strandmuschel - das kann eine hilfreiche Rückzugsmöglichkeit sein. Aber fühlt sich dein Hund wirklich wohl?

Meine Erfahrungen aus der Praxis

Ich habe schon viele Urlaubssituationen mit Hunden begleitet. Was immer wieder auffällt: Hunde, die langsam an neue Situationen herangeführt werden und ein Rückzugsplätzchen haben, sind entspannter. Auch kurze Übungseinheiten im Urlaub – wie Leckerchen suchen oder kleine Apportier- und Suchspiele – geben Sicherheit und fördern positive Erfahrungen.


Leider verstehen viele Menschen das Zurückziehen und ruhige Verhalten ihres Hundes im Urlaub als positiv und berichten, dass sich ihr Hund "im Gegensatz zu einem Stadtbesuch zu Hause, im Urlaub vorbildlich benommen habe". In den aller meisten Fällen verhält sich der Hund aber nicht so ruhig weil er entspannt ist und sich wohl fühlt. Ich sehe auch regelmäßig, dass Hunde im Urlaub zunächst still bleiben, obwohl sie innerlich angespannt sind und damit von ihren Menschen allein gelassen werden. Beobachte daher doch mal genau, wie sie ihre Rute, Ohren und Augen einsetzen – so erkennst du frühzeitig, wann sie überfordert sind oder eine Pause brauchen.


Urlaub mit Hund kann entspannt sein – wenn du seine Bedürfnisse beachtest, übermäßigen Stress vermeidest und Routine, Sicherheit und Rückzugsmöglichkeiten bietest. Beobachte genau, wie dein Hund reagiert, und passe Tagesabläufe flexibel an.


Ein glücklicher Hund im Urlaub ist kein Zufall – es ist das Ergebnis von Vorbereitung, Beobachtung und Verständnis seines Verhaltens.


Entspannter Urlaub mit Hund funktioniert nur mit Beobachtung und Routine


  • Plane den Urlaub frühzeitig und nimm vertraute Gegenstände mit.

  • Achte auf die Körpersprache deines Hundes und interpretiere Ruhe richtig und im Kontext.

  • Behalte Routinen bei, auch wenn du in neuen Umgebungen bist.

  • Pausen und Rückzugsmöglichkeiten helfen, Stress zu reduzieren.

  • Besuche mit deinem Hund rechtzeitig vor dem Urlaub neue Orte, um ihn daran zu gewöhnen.


So wird der Urlaub für dich und deinen Hund ein Erlebnis voller schöner Momente – entspannt, sicher und stressfrei.


Verlinke uns gern in deinen Social Media Posts oder Stories mit #HundeschuleWolfsInstinkte und teile deine Urlaubserfahrungen!


Bis zum nächsten Mal,

liebe Grüße

Caro


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