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"Wuff, Grrr, Winsel!" – Was Dein Hund Dir mit Bellen, Knurren und Winseln wirklich sagen will

Hallo liebe Hundefreunde und willkommen zurück bei Wuff & Wissen!

Hunde kommunizieren nicht nur über Körpersprache, wie wir bereits gelernt haben, sondern auch über Laute. Doch nicht jedes Bellen bedeutet Alarm, nicht jedes Knurren ist aggressiv, und nicht jedes Winseln ist ein Hilferuf. Wer seinen Hund wirklich verstehen will, sollte sich mit diesen Lautäußerungen genauer beschäftigen – und genau das tun wir heute!

Dabei stützen wir uns auf Erkenntnisse aus der Verhaltensbiologie, insbesondere auf Forschungen von Expertin Dr. Dorit Feddersen-Petersen (Fachbuchautorin zu Hundekommunikation).

 

🐶 Bellen – Die vielseitige Sprache des Hundes

Bellen ist eine der am häufigsten genutzten Lautäußerungen – und eine der variantenreichsten. Forscher wie Dr. Feddersen-Petersen haben herausgefunden, dass Hunde je nach sozialem Kontext unterschiedlich bellen, wobei Tonhöhe, Frequenz und Länge des Bellens wichtige Hinweise auf die Emotionen und Absichten geben.

Ein Hund bellt in tiefer Tonlage.

Typische Bell-Arten und ihre Bedeutung

🔸 Alarm-Bellen: Dein Hund bellt tief und rhythmisch, wenn sich jemand der Tür nähert? Dies ist eine typische Revierverteidigung. Studien zeigen, dass tiefes, langsames Bellen meist als ernsthafte Warnung dient.

🔸 Aufgeregtes Bellen: Dein Hund bellt in hohen, schnellen Tönen, wenn er seinen besten Hundekumpel sieht? Das ist soziale Erregung, die oft in Spielverhalten übergeht.

🔸 Frust-Bellen: Dein Hund steht vor einer verschlossenen Tür und bellt in kurzen, gleichmäßigen Intervallen? Das deutet auf eine Erwartungshaltung oder Unzufriedenheit hin.

🔸 Langeweile-Bellen: Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Hunde in Isolation oder bei Unterforderung häufiger rhythmisch und wiederholt bellen – ein Zeichen von Stress oder Langeweile.

💡 Tipp: Achte auf den Kontext und die Tonlage. Tiefe Bell-Laute sind oft Warnungen, hohe Töne hingegen eher Zeichen von Aufregung oder Spielverhalten.


Holly bellt einen anderen Hund an, der an ihrem Bereich vorbeigeht.


🐺 Knurren – Drohung oder ganz normale Kommunikation?

Viele Hundebesitzer erschrecken, wenn ihr Hund knurrt. Dabei ist Knurren eine völlig normale und wichtige Form der Kommunikation. Untersuchungen zeigen, dass Hunde verschiedene Knurr-Arten nutzen – und dass sie sich gegenseitig sehr genau darauf abstimmen.


Fotos von vier Hunden die knurren.
Foto von vier Hunden die Knurren und Bellen als Lautäußerung zeigen.

Typische Knurr-Situationen und ihre Bedeutung

🔸 Warn-Knurren: Dein Hund fühlt sich bedrängt, senkt den Kopf leicht und knurrt tief? Hier setzt er eine klare Grenze und signalisiert: „Bitte mehr Abstand!“ Das bedeutet nicht sofort Aggression, sondern ist eine höfliche Bitte um Raum.

🔸 Spiel-Knurren: Beim Zergeln mit Dir knurrt Dein Hund tief, aber locker? Wissenschaftler fanden heraus, dass Spiel-Knurren oft mit entspanntem Körperverhalten kombiniert wird – es hat also eine andere Funktion als ein ernst gemeintes Warn-Knurren.

🔸 Frust-Knurren: Dein Hund knurrt an der Leine, wenn er zu einem Artgenossen möchte? Das kann sowohl Frust als auch Unsicherheit ausdrücken.

💡 Tipp: Knurren ist kein "Ungehorsam", sondern ein wichtiges Ausdrucksmittel. Strafe Deinen Hund nicht dafür – sonst lernt er nur, seine Warnsignale zu unterdrücken, was langfristig problematisch sein kann.


🐕‍🦺 Winseln – Emotionen auf vier Pfoten

Winseln ist eine der emotionalsten Lautäußerungen bei Hunden und wird oft in intensiven Situationen eingesetzt. Laut Studien kann Winseln sowohl Freude, Stress als auch Unwohlsein ausdrücken.

Wann und warum winseln Hunde?

🔸 Freudiges Winseln: Viele Hunde winseln, wenn sie nach längerer Trennung ihre Bezugsperson wiedersehen – das ist Teil einer positiven Erregung und sozialer Bindung.

🔸 Frustrations-Winseln: Dein Hund sitzt am Zaun und jammert, weil er nicht zu seinem Spielpartner kann? Hier äußert er seinen Frust über eine unerfüllte Erwartung.

🔸 Schmerz-Winseln: Plötzliches Winseln ohne erkennbaren Grund? Falls Dein Hund anhaltend winselt und sich untypisch verhält, könnte das auf Schmerzen hinweisen – in dem Fall ab zum Tierarzt!

🔸 Unsicherheits-Winseln: Dein Hund betritt einen neuen Raum und winselt leise? Das kann darauf hindeuten, dass er sich unsicher fühlt und soziale Unterstützung sucht.

💡 Tipp: Winseln ist meist ein Ausdruck von Emotionen. Schau Dir die gesamte Situation an – in welchem Zusammenhang tritt es auf?


🐾 Fazit: Zuhören lohnt sich!

Hunde "reden" mit uns – nur eben auf ihre Weise. Je besser wir lernen, ihre Laute zu interpretieren, desto gezielter können wir auf ihre Bedürfnisse eingehen. Hast du schon mal versucht, die unterschiedlichen Laute deines Hundes bewusst wahrzunehmen oder vielleicht sogar Videos zu machen? Du wirst sehen, wie leicht es dir durch Videoaufnahmen fallen wird, deinen Hund besser lesen zu lernen! Probier's doch direkt mal aus.


Bis bald bei Wuff & Wissen – für eine tiefere (Ver-)Bindung zwischen Dir und Deinem Hund! 🐶💛


Liebe Grüße,

deine Caro


 

Hast du deine Frage speziell zu den Lautäußerungen deines Hundes oder möchtest gerne noch mehr darüber erfahren? Dann schau doch einfach mal bei meinen online oder vor-Ort Angeboten zur Hundeverhaltensberatung vorbei:

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